Makuladegeneration und Retinitis pigmentosa
sind einige der häufigsten Ursachen für Sehverlust. Lösungen hierfür haben sich in den letzten Jahren langsam und für die Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar (Wortspiel nicht beabsichtigt) entwickelt: Retina-Implantate. Im Grunde handelt es sich dabei um implantierte Elektroden-Arrays zur elektrischen Stimulation der Sehzellen in der Retina. Die Steuersignale der Elektroden können dabei direkt von Mikro-Fotodioden stammen und so ohne Umwege vom einfallenden Licht generiert werden (wie bei subretinalen Implantaten) oder aber mit Hilfe eines externen Kamerasystems erzeugt werden (bei epiretinalen Implantaten). Zurzeit können die Träger dieser Implantate damit ein niedrig aufgelöstes Bild wahrnehmen und zumindest vage Formen erkennen.
Ein kommerzielles Implantat wie das Argus II hat 60 Elektroden. Angestrebt werden mehr als 1.500 Elektroden. Dennoch ist die Erhöhung der Auflösung nicht unbedingt der Durchbruch. Theoretisch wäre es für ein „Pixel“ im Auge des Patienten erforderlich, dass eine Elektrode nur einen engen Bereich – idealerweise nur eine Retinazelle – stimuliert. In der Realität aber sind die erzeugten elektrischen Felder hemisphärisch und stimulieren so auch etliche benachbarte Zellen. Eine Forschungskooperation von Wolfgang Fink (University of Arizona, USA) und Erich Schmid (Universität Tübingen) konnte kürzlich demonstrieren, dass die reale Auflösung dramatisch gesteigert werden kann, wenn man die elektrischen Felder wie Fontänen formt, da so nur wenige Zellen gleichzeitig stimuliert werden. Damit wäre es denkbar, dass Blinde sehen können. Das sind sehr gute Zukunftsaussichten (Wortspiel beabsichtigt).
(Bildquelle: Wikipedia, Urheber Talos Some rights reserved)Schlagwörter: Elektroden