Elektronik ist die Lehre von der Steuerung von Elektronen. Von der Wortbildung her leitet es sich von “Elektron” und “TechnIK” ab. Die Elektronik ist also die Elektronen-Technik.
Hierunter werden alle Vorgänge in elektronischen Schaltungen und den jeweils dort verwendeten Bauelementen verstanden.
Ein möglicher Grund für den Namen Elektron ist, dass Elektron auf Griechisch “Bernstein” bedeutet und an Bernstein wurden zum ersten Mal elektrostatische Phänomene beobachtet.
Bei dem Begriff “Elektrizität”, welches vom neulateinischen Terminus eletricus abstammt, ist die Wortwurzel ebenfalls vom lateinischem electrum, also Bernstein, herzuleiten. Das wiederum stammt vom altgriechischen ηλεĸτρσν (gelb) ab.
Bernstein wird im Übrigen heute noch gerne eingesetzt, um elektrostatische Phänomene zu demonstrieren.
Der Begriff hat ebenso mit dem altgriechischen ηλεĸτωρ bzw. ēlektōr, was “scheinende Sonne” bedeutet, zu tun. Irgendwie hängt alles mit der Farbe Gelb zusammen ;-) .
Zur Geschichte:
Bereits im Jahre 1600 prägte der englische Physiker William Gilbert den Begriff “Elektrizität” in seinem Buch De Magnete, bei dem es um die Eigenschaft von Gegenständen ging, andere anzuziehen, nach dem man sie gerieben hatte.
Aufgrund der Erkenntnis von Willoughby Smith, dass Selen in der Lage ist Licht zu leiten, entdeckte Karl Ferdinand Braun im Jahr 1874 den Gleichrichtereffekt.
1897 wurde von Joseph John Thomson das Elektron als Elementarteilchen nachgewiesen.
George Johnstone Stoney und Hermann von Helmholtz prägten den Begriff des Elektrons als Träger des elektrischen Stromes.
Thomas Alva Edison erhielt 1883 ein Patent auf einen Gleichspannungsregler. Dieser beruhte auf der Glühemission, auch Edison-Richardson-Effekt genannt. Dieser Effekt ist eine Voraussetzung für alle Vakuumröhren.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die bis dahin schon weit entwickelten Elektronenröhren bereits in elektrischen Schaltungen eingesetzt.
Durch die Entwicklung der Triode wurden Erfindungen wie Rundfunk, TV und Radar möglich.
Die “Gegenwart”:
Der erste Transistor wurde 1948 vorgestellt. Im Gegensatz zu den Röhren können Transistoren sehr klein gefertigt werden und brauchen nur einen Bruchteil des Raums und der elektrischen Leistung einer Röhre. Transistoren basieren auf der Halbleitertechnologie. Dadurch sind wesentlich höhere Stromdichten möglich.
Durch immer bessere Fertigungstechniken gelang um 1960 die Fertigung von Schaltungen, die aus mehreren Transistoren und anderen Bauelementen bestanden, auf einem einzelnen Siliziumkristall. Der IC (engl. integrated circuit) war geboren. Seitdem gibt es eine stetige Verkleinerung der Bauelemente.
Die Halbleiterelektronik ist heute der wichtigste Teil der Elektronik.
Die Zukunft:
Für die Zukunft wird als neue Technologie die Polytronik gesehen. Sie befasst sich mit der Zusammenfassung von Systemfunktionen, welche auf Kunststoff basieren, zu “intelligentem Plastik”. Schon heute werden aufrollbare bzw. sehr flexible Displays und gedruckte Schaltungen vorgestellt.
Die Bedeutung der Elektronik für uns:
Heutzutage umfasst das Gebiet der Elektronik unzählige Gebiete von Halbleiterelektronik über Optoelektronik, Hochfrequenzelektronik, Leistungselektronik, Digitalelektronik, Analogelektronik, Quantenelektronik bis zur Nanoelektronik.
Seit der Entwicklung des Computers und dem stetigen Fortschritt in der Informationstechnologie sowie der ansteigenden Automation, hat sich die Bedeutung der Elektronik für uns immer mehr erweitert. Durch den großen Stellenwert der Elektronik in unserer Gesellschaft, ist diese aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken.
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