Eine Platine, auch Leiterplatte oder Leiterkarte genannt, ist ein Träger für elektronische Bauteile, welche durch die Platine mechanisch befestigt und elektronisch verbunden sind. Die fertige Platine nennt man auch gedruckte Schaltung. In Englisch “printed circuit board”. Daher ist auch die Abkürzung “PCB” gebräuchlich.
Die Platine besteht aus isolierendem Material, meistens faserverstärkter Kunststoff, auf dem Kupfer aufgebracht wurde. Meistens sind das bei entsprechender Qualität im Hobbybereich Glasfasermatten die in Epoxidharz getränkt sind. Erkennbar ist das an der Kennung “FR4”. Pertinax(FR1 oder FR2)-Papier mit Phenolharz getränkt sollte nicht verwendet werden. FR3 entspricht Papier das mit Epoxidharz getränkt wurde.
Um das Jahr 1450 gelang dem Goldschmied Johannes Gutenberg in Mainz der Einsatz der so genannten „beweglichen Lettern“ für den kommerziellen Buchdruck, was die Grundlage der Massenproduktion von Druckerzeugnissen war. Sprung von Buchstaben zu Bauteilen: Die Erfindung der „gedruckten Schaltung“ aus dem Jahre 1936, der Platine, wird dem österreichischen Ingenieur Paul Eisler zugeschrieben. Wie so oft ist diese Geschichte nicht ganz eindeutig, denn im gleichen Jahr stellte der britische Erfinder John Sargrove seine „sprayed metal boards“ vor. Auch jenseits des großen Teichs wurde wohl vom US-Amerikaner Earle L. Kent anlässlich des Baus einer elektronischen Orgel mit flacher Elektronik gearbeitet. Häufig ist die Geschichte ungerecht zum einen oder anderen Erfinder. Auf jeden Fall ist somit nicht ganz klar, wer denn der eigentliche Gutenberg der Elektronik ist. Ohne Platine würde jedenfalls kein heutiger Elektroniker eine komplexe Schaltung aufbauen können. Im SMD-Zeitalter ist dies schlechterdings unmöglich!
Verarbeitung:
Nach dem Ätzvorgang sind die entsprechenden Leiterbahnen vorhanden die dem Schaltbild entsprechen.
Durch Löten werden die Bauteile elektrisch miteinander verbunden und mechanisch auf der Platine gehalten. Bei größeren/schwereren Bauteilen nimmt man Kleber oder Schraubverbindungen oder auch Kabelbinder zu Hilfe um die mechanische Stabilität zu erhöhen.
Es gibt einseitige, doppelseitige oder Multilayer-Platinen mit mehr als 2 Lagen Kupfer.
Im Hobbybereich sind es eher nur einseitige oder doppelseitige Platinen die zum Einsatz kommen. Die Schichtstärke des Kupfers beträgt üblicherweise 35µm.
Es gibt noch weitere Materialien als Trägermaterial wie z.B. Glas, Teflon oder Keramik.
Mehr zum Thema “Platinen selber herstellen” auf der Platinenseite.
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