Wieder kommt ein altes Scannergehäuse zum Bau des Belichters zum Einsatz.
Da ich noch einen alten Scanner hatte, den ich aber nicht mehr benutzte, habe ich mir überlegt, auch aus diesem ein UV-Belichtungsgerät zu bauen.
Dieses Mal aber nicht mit UV-Röhren sondern mit UV-LEDs. Der Vorteil liegt in der geringeren Wärmeentwicklung und der längeren Haltbarkeit der LEDs gegenüber Röhren.
Das Material:
Zunächst habe ich mir Streifenrasterplatinen gekauft. Diese habe ich von den Maßen her so zusammengestellt, dass die Fläche ungefähr dem DIN A 4 Format entspricht. Die einzelnen Platinen haben ein Maß von 50x100mm. 12 Stück kommen hier zum Einsatz. Somit habe ich eine Fläche von 200mmx300mm
Dann benötigt man natürlich UV-LEDs und die entsprechenden Vorwiderstände.
Um die Fläche mit LEDs zu bestücken, kam ich auf 12 Reihen zu jeweils 8 LEDs, also 96 Stück. Mit der Anzahl ist eine entsprechende Ausleuchtung gut zu erreichen. Bei eBay wurde ich fündig. Hier habe ich 100 UV-LEDs mit einer Wellenlänge von ca. 400nm und die passenden Vorwiderstände für 12V im Set bestellt.
Da ich hier keinen Reflektor hatte und auch nicht mit Alufolie oder so etwas experimentieren wollte, habe ich einfach Chromlack genommen, um die Platine mit den Widerständen zu lackieren. So ergibt sich eine gute Reflexion des UV-Lichts welches im Belichtungsgerät nach unten abgestrahlt wird.
Und dann noch ein Display. Hier habe ich wie bei meinem anderen Belichter ein 20×4 Zeichen Display genommen.
Für den Spannungsregler werden ein Kühlkörper und ein bis zwei 12V Lüfter benötigt.
In dem Belichtungsgerät mit den UV-Röhren sind ja mehr Lüfter notwendig, um die Wärme abzuführen.
Als Netzteil habe ich eines verwendet, dass 15V und 3A liefert. Hier reicht auch ein altes Netzteil eines Laptops. Diese liefern für gewöhnlich ausreichend Spannung und Strom.
Der Zusammenbau des UV-Belichters:
Die Platinen habe ich einfach mit Entlötlitze verbunden.
Als nächstes habe ich dann die Drahtbrücken verlötet und die Widerstände bestückt.
Die LEDs haben einen Abstrahlwinkel von 20°. Das ist nicht ganz optimal bei dem flachen Scannergehäuse. Dazu aber später mehr.
Nachdem die Platine soweit mit Widerständen bestückt, verlötet und auf Fehler geprüft war, kam direkt der Chromlack zum Einsatz.
Den Lack also gleichmäßig aufgesprüht und über Nacht trocknen lassen. Er braucht etwas länger zum Aushärten als zum Beispiel “matt schwarz”.
Als nächstes habe ich die LEDs bestückt und verlötet.
Auch den Scanner habe ich von innen mit dem Chromlack lackiert.
Das Display habe ich verkabelt und passend in den Deckel geklebt.
Zur Steuerung des Ganzen habe ich mein Atmega8-Board genommen und eine etwas angepasste Software meines ersten Belichters.
Um die LEDs mit Strom zu versorgen, nutze ich auf dem Atmega8-Board einen LM350 Spannungsregler. Dieser ist sehr gut einstellbar und liefert den nötigen Strom für die 96 LEDs.
Nach dem Zusammenbau folgte der erste Test. Die Software sowie die Steuerung der Platine liefen einwandfrei.
Hierbei stellte ich fest, dass aufgrund des Abstrahlwinkels der LEDs die Fläche auf dem Scannerglas nicht deckend ausgeleuchtet wurde. Also brauchte ich ein Hilfsmittel, um das UV-Licht etwas zu streuen. Ich probierte einfach die bereits von mir verwendete Folie für die Layouterstellung von Zweckform.
Ich legte die Folie einfach auf die LEDs und das Ergebnis war fast schon gut ;-)
Also habe ich die Folie mit Heißkleber am Rand befestigt.
Aber auch das reichte noch nicht ganz, um ein Layout flächendeckend gleichmäßig auszuleuchten. Eine zweite Folie hätte das zwar ausgeglichen, aber dann würde zuviel UV-Licht geschluckt werden, zu viel für eine ausreichende Belichtung. Mit einer Folie ist die Belichtungszeit ohnehin schon höher.
Ich habe dann den Abstand erhöht. Dazu habe ich einfach an den Seiten Teile eines Zollstocks sowie Platinenreste verklebt. Diese habe ich so angepasst und ausgerichtet, dass sie genau in die Aufnahme des Scannerdeckels passen.
Dann habe ich den Rand mit Pappe ausgekleidet und verklebt. So bleibt das UV-Licht innerhalb des Belichtungsgerätes.
Ich habe 2 Lüfter verbaut. Einen alten aus einem Laptop an der Seite der Steuerungsplatine innerhalb des Scannergehäuses und einen von einer ausrangierten Grafikkarte unterhalb des Kühlkörpers außerhalb des Scannergehäuses. Damit ist alles ausreichend gekühlt, da hier nur Wärme bei der Steuerplatine erzeugt wird.
Zur Steuerung habe ich wieder die vorhandenen Taster des Scanners genutzt und verkabelt und an die Steuerungsplatine angeschlossen.
Zum Schluss sieht das Ganze dann so aus:
Unter den Deckel habe ich dann noch eine ca. 10mm starke Schicht Schaumstoff geklebt, um das Layout passend auf die zu belichtende Platine zu pressen.
Die Software ist ebenso komfortabel wie bei meinem ersten Belichtungsgerät. Es kann ein allgemeiner Countdown eingestellt werden, eine Zeit für das Belichten des Layouts, eine Zeit für das Belichten einer Lötstoppmaske, eine Zeit zum Aushärten der Lötstoppmaske und die Anzahl, wie oft die Aushärtung durchlaufen soll. Üblicherweise soll die Folie für die Lötstoppmaske ca. 60 bis 90 Minuten mit UV-Licht ausgehärtet werden. Die Software macht nach 30 Minuten eine kleine Pause, in der nur die Lüfter weiter laufen, um den Spannungsregler ein paar Grad runter zu kühlen. Das hatte sich bei meinem Belichtungsgerät mit den Röhren bereits bewährt.
Auch hier sende ich natürlich gerne alle Dateien zu dem Projekt auf Anfrage über das Kontaktformular zu, damit der Nachbau komplett gelingen kann.
Hallo Harry,
ich verwende auch einen “Gesichtsbräuner” zur Belichtung, aber kühlen per Lüfter muss ich das Teil nicht. Ganz im Gegenteil! Ich heiz´ den immer noch einen Belichtungszyklus vor, damit die Röhren auf Betriebstemperatur kommen. Für die LED-Version gebe ich den Tipp, die LEDs direkt mit der Spannung am Gleichrichter zu versorgen, dann braucht man auch keine Spannungsregler kühlen und gleichzeitig kann ein kleinerer Trafo verwendet werden, da die Lüfter ja jetzt wegfallen (falls diese mit Kleinspannung versorgt werden). Natürlich müssen dann die Vorwiderstände für die LEDs umgerechnet werden, da die Spannung am Gleichrichter größer sein wird. Ansonsten hast Du da eine Superseite gebaut. Vor allem der Tipp für das Verzinnen der Platinen mit Lötpaste ist klasse!!!
Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
danke für deinen Kommentar:)
Nun bei meinem Belichter mit den Röhren, muss ich ja nur kühlen wenn ich auch Lötstopplaminat damit aushärte und das Gerät dann eine Stunde lange läuft;) Ansonsten hast du Recht und dort wäre keine Kühlung mit Lüftern nötig. Auch ich lasse einen Zyklus vorlaufen bevor ich damit belichte.
Hier bei dem Bau mit LEDs habe ich ja kein Trafo verwendet sondern ein Schaltnetzeil.
Wie würdest du denn das Schalten mit der Zeitsteuerung mit Atmega regeln, wenn du die LEDs direkt am Gleichrichter versorgst? Das war da nämlich mein eigentliches Problem. Hier habe ich dann einen IRLU genommen, den ich gut mit dem Atmega schalten kann und der dann den Spannungsregler schaltet. Ich denke wenn es direkt am Gleichrichter wäre, muss man dann Masse über den IRLU zuschalten.
Wobei ich da aufgrund des Schaltnetzeil von dem Laptop da auch gar nicht weiter drüber nachgedacht habe es anders zu schalten, da die Steuerplatine ja eh gemacht werden musste und ich das Schaltnetzteil auch nicht auseinanderbrechen wollte bei dem vergossenen Gehäuse;)
Ja danke, das Verzinnen klappt damit echt bestens. Freue mich wenn es dir gefällt:) Du darfst gerne bewerten, teilen und kommentieren so wie hier:)
Gruss Harry
Und welches Belichtungsgerät nutzt Du jetzt lieber / erzielt bessere Ergebnisse?
Hi Sebastian,
auf diese Frage habe ich eigentlich schon länger gewartet:)
Ich nutze tatsächlich beide Belichtungsgeräte. Von den Ergebnissen sind da beide gleich was das Belichten angeht. Die Zeiten bei den verschiedenen Layouts(doppelseitig, einseitig, SMD einseitig und SMD doppelseitig) sind allerdings bei den Belichtern unterschiedlich.
Zum Belichten für die Lötstoppmaske nehme ich allerdings lieber das Röhrengerät. Das liegt aber daran, dass ich für das UV-LED Belichtungsgerät noch keine Testreihe gemacht habe, um hier die ideale Zeit zu ermitteln.
Beim Aushärten der Lötstoppmaske sind wieder beide Belichter gleich, wobei ich aufgrund der Lüfter(Geräuschentwicklung) da eher das LED-Gerät nehme, je nachdem mit welchem ich parallel gerade das nächste Layout belichte, oder meinen umgebauten Pizza-Ofen wenn beide Belichtungsgeräte im Einsatz sind.
Gruss Harry
Hallo,
die Idee mit dem Scaner und LED ist gut. Aber energetisch eine Katastrophe ! Eine LED verbraucht etwa 3 V Spannung und 9 V fallen am Widerstand als Wärme ab. Das heißt 25 % der Leistung werden genutzt und 75 % sind Verluste !
Warum schaltest Du nicht jeweils 3 LED in Reihe und einen kleineren Widerstand in Reihe, so wie das bei jedem LED-Band üblich ist ?
Die Streifenleiterplatten bieten sich da ja geradezu an.
Ich habe jetzt nicht die genauen Daten Deiner LED´s. Man müsste die Spannung noch mal nachmessen. Es könnte sgar klappen die drei Widerstände jeweils Parallel zu Schalten da ja statt 9 nur noch 3 Volt heizen und der Widerstand damit 1/3 des bisherigen Wertes haben muß für die gleiche Helligkeit.
Das spart nich nur 2/3 des Stromes sonder auch noch die Lüfter.
Hi Aro,
nun es spart ja hier keinen Strom und daher auch nicht die Lüfter. Die bzw. der Lüfter kühlen ja nur die Spannungsregler und die erwärmen sich wegen des Stromverbrauchs der LEDs. Nehmen wir mal an eine LED braucht 20mA, dann sind das bei 100 LEDs eben 2A, egal wie du die schaltest. Die Widerstände erwärmen sich hier nicht sonderlich und brauchen hier auch keinen Lüfter.Und bei der recht kurzen Laufzeit bei einer Belichtung ist die mögliche Ersparnis gegenüber der genauen Belichtung bei Parallelschaltung der LEDs eben kein guter Vorteil.
Ein weiterer Grund warum ich die LEDs parallel geschaltet habe ist, dass bei einem Ausfall einer LED während der Belichtung die nicht beleuchte Fläche eben kleiner ist als bei einer Reihenschaltung. Und das ist elementar wenn man präzise belichten möchte;)
Ebenso die zur Verfügung gestellte Spannung muss möglichst präzise sein, um immer gleichbleibende Ergebnisse erzielen zu können. Daher verwende ich hier die entsprechenden Spannungsregler mit der entsprechenden Leistung.
Gruss Harry
Ich habe mir vor über 20 Jahren einen Belichter mit dem Innenleben einer Quecksilberdampflampe von einer Straßenbeleuchtung gebaut. Groß, umständlich und Lichtmengenmessung notwendig. Für damalige Zeiten Top, aber heute absolut nicht mehr zeitgemäß.
Ich habe bereits LED´s bestellt und werde das Gerät nachbauen, weil die Idee wirklich gut ist. Wenn das Gerät fertig ist, werde ich darüber berichten. Aber bis die LED aus China kommen wird es noch ein paar Wochen dauern.
Für alle, die derzeit am Nachbau sind oder diesen planen, vorab einige Gedankenanstöße:
1. Das ganze macht für mich aber nur Sinn wenn es gelingt die Fläche gleichmäßig auszuleuchten.
2. Auf dem Bild “ UV-LEDs Test mit Folie “ sieht man zwar wie das Licht durch die Folie etwas gestreut wird, aber ob man ein vernünftiges Ergebnis erreicht hat, oder noch weiter streuen muß, kann man nur abschätzen, wenn man oben auf die Glasscheibe ein Blatt Transparentpapier oder angeraute Folie legt oder messtechnisch durch Lichtmessung. So erkennt man auch den optimalen Abstand der LED zur Vorlage.
3. Ich habe 200 LED für 3,36 € gekauft. Bei dem Preis macht es Sinn, mehr LED auf engeren Abstand zu setzen und ggf. für die gleiche Leuchtdichte mit weniger Strom anzusteuern. Damit kommt man automatisch auf eine gleichmäßigere Ausleuchtung.
4. die quadratische Anordnung der LED ist die denkbar schlechteste Variante. In der Mitte zwischen 4 LED bestehen die größten Abstände zu den LED und damit ein schwarzes Loch. Wenn man jede 2. Reihe die LED um ein halbes Quadrat verschieben würde, so das sie genau auf Lücke sitzen, würde bei gleichem Aufwand bereits ein deutlich besseres Ergebnis erzielt. Ein optimales Ergebnis erreicht man, wenn der Abstand zwischen zwei Reihen jeweils so verringert wird, das die LED ein gleichseitiges Dreieck bilden. Dazu müssen die Verteilung der LED aber neu berechnet werden.
Hallo,
der erste Anlauf hat leider nicht geklapt, die LED sind nicht angekommen. Inzwischen ist die zweite Bestellung angekommen und ich habe begonnen.
Ich habe mit verschiedenen Folien und Scheiben aus alten Monitoren und Flachbildfernsehern, und verschiedenen Abständen versucht, das Licht so zu streuen, das eine gleichmäßige Ausleuchtung entsteht. Trotz doppelt so vielen LED und optimalem Abstand der LED, sowie LED mit größerem Abstahlwinkel ist es mir nicht gelungen!
Der Abstand zwischen Glasscheibe und LED ist auf Grund der Bauhöhe des Scaners einfach zu gering.
Aber es gibt Auswge:
Alte Scaner wurden noch mit normalen Leuchtstoffröhren betrieben und sind deshalb viel höher, was ausreichen könnte, fals man so ein Gerät noch bekommt.
Wenn man zwei gleiche Scaner hat, kann man diese übereinander schrauben oder kleben. Wenn man von dem Oberen dann in den Boden ein Loch schneidet kommt man auf die doppelte Bauhöhe, was ausreichen sollte. Ob man sch aber mit dem Aussehen anfreunden kann ist Geschmackssache.
Auch Gehäuse von Tischcopierern haben oben eine Glasscheibe und eine größere Bauhöhe.
Ich habe mich für das Gehäuse eines HP – Tintenstrahlers mit Scaner entschieden. Alles ausgebaut, alles mit einem Dremel mit Diamantscheibe weggeschnitten, was im Weg war und mit den übrig gebliebenen Plasteresten alle Öffnungen verschlossen. Das sieht vernünftig aus hat ausreichend Reserven an Abstand für die LED genügend Platz für Schalter und Elektronik.